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Astheimer Zentrum wird lebendiger

Bau von 18 altersgerechten Wohnungen am Bürgerhaus beginnt / Bereits 40 Interessenten

Astheim. Am Dienstagnachmittag war auf der Baustelle an der evangelischen Kirche noch nicht viel zu sehen, doch jetzt soll wirklich gebaut werden. Mit dem obligatorischen ersten Spatenstich mit allen Beteiligten wurde das Bauprojekt für altersgerechte Wohnungen offiziell begonnen. Entstehen werden 18 Wohnungen und vier Gewerbeeinheiten.
“Endlich geht’s los”, freute sich Michael Adam von der MAB Bauträgergesellschaft aus Bischofsheim. Die Firma wird das Objekt bauen und später verwalten.
Erste Gespräche mit der evangelischen Kirschengemeinschaft habe es vor rund vier Jahren gegeben, erklärte Adam. Die Idee für dieses Wohnprojekt ist allerdings weitaus älter. Konkret wurde es erstmals im Jahr 2013, als die evangelische Kirchengemeinde das Projekt vorstellte. Doch die Suche nach einem Bauträger, der das Projekt umsetzen konnte, gestaltete sich zunächst schwierig.
Diese Probleme sind alle ausgeräumt, dafür gibt es jetzt neue: Statt mit rund 40 Beteiligten den ersten Spatenstich zu feiern, waren es nur knapp ein Dutzend Personen, die am Dienstag auf dem Rasen neben der Kirche mit Corona-Abstand zusammenkamen.
Dass es hier bald mit den Bauarbeiten losgeht, davon zeugt nur ein Bauzaun entlang der Berliner Straße und ein einsamer Baustrom-Zählerkasten im hinteren Teil des Grundstücks. Dort werden auch die Arbeiten beginnen, wie Bauherr Oliver Sixel erklärte.
Das Wohnprojekt konnte gemeinsam von der Kirchengemeinde und Gemeinde umgesetzt werden. Die Gemeinde steuert ein Grundstück im hinteren Bereich bei, die Kirchengemeinde einen Streifen entlang des Bürgerhauses. Beide Grundstücke sind zusammen 2248 Quadratmeter groß. Auf dem hinteren Grundstück sieht die Planung ein zweigeschossiges Haus mit Satteldach als Nicht-Vollgeschoss vor. Dagegen gab es Einwände von einem Nachbarn, der eine Verschattung seines Gartens und damit eine eingeschränkte Nutzung befürchtete. Die vorgeschriebenen Abstände seien aber alle eingehalten, erklären die Planer. In dem Haus werden sechs Wohnungen entstehen.
Das größere Gebäude wird auf dem Kirchengrundstück mit zwölf Wohnungen und vier Ladengeschäften gebaut. Dort wird der soziale Dienstleister sein Büro bekommen, der sich um die Senioren in beiden Gebäuden kümmert. Außerdem sollen Fußpflege, Friseur und ein kleines Geschäft mit Artikeln des täglichen Bedarfs einziehen. Ein Café gehört mit zum Wohnkonzept, das sich am “Bielefelder Modell” orientiert.
Die Wohnungen sind nicht barrierefrei, sondern barriere-reduziert und werden nur als Mietwohnungen angeboten. Fahrstühle sind Standard, ebenso wie große Bäder. Auf Wannen wird verzichtet, dafür sind die Duschen auch mit einem Rollstuhl zu nutzen, wie Adam erläutert.
Das Interesse für die vier Ein-Zimmer- und 14 Zwei-Zimmer-Wohnungen sei groß, erfuhr Bürgermeister Jochen Engel (FWT) bei Gesprächen mit Senioren. Für ihn selbst war es der erste Spatenstich, die Vorarbeit wurde noch unter Vorgänger Carsten Sittmann (CDU) geleistet.
Für die 18 Wohnungen gebe es bereits jetzt 40 Interessenten, erklärt Adam. Es seien vor allem Astheimer Bürger mit großen Wohnungen oder Häusern, die jetzt etwas Kleineres suchten. Wer eine Wohnung bekommt, solle mit Kirchengemeinde und Gemeinde abgesprochen werden, verspricht Adam. Die Miete werde rund zwölf Euro pro Quadratmeter betragen, dazu kommen die Nebenkosten. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2022 geplant, Ende nächsten Jahres sollen die Mietverträge unterschrieben werden.
Die Erschließung erfolgt ausschließlich über die Berliner Straße und den Birkenweg am Bürgerhaus. Die erforderlichen 26 Parkplätze werden an diesen beiden Straßen entlang entstehen. Außerdem sind 32 Fahrradstellplätze vorgesehen. Damit es keine Lärmbelästigung der Bewohner durchs Bürgerhaus gibt, darf die Gaststätte ihren Biergarten nur bis 22 Uhr geöffnet haben.

von Detlef Volk